Kunst-am-Bau-Wettbewerb: Richard-Wagner-Denkmal

Bewerbung: bis 20.04.2022 (Phase 1)
Zielgruppe: professionelle Kunstschaffende, Künstler*innengruppen
Ort: Leipzig

Beschreibung

Das neue Richard-Wagner-Denkmal am Geordelerring soll nach einer langjährigen Zwischenlösung auf dem Klinger-Sockel eine repräsentative Skulptur erhalten, die dem musikalischen Vermächtnis Richard Wagners entspricht. Ende 2020 wurde durch das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig Bruchstücke eines Reliefs des Künstlers Emil Hipp angekauft, die dem unfertigen Richard-Wagner-Hain angehören, welches neben dem Richard-Wagner-Denkmal eine zentrale Gedenkstätte darstellt. Dies zeigt eine erhöhte Bereitschaft zur Sichtbarmachung Richard Wagners in der Kulturlandschaft Leipzigs, sowohl von städtischer als auch von Seiten der Bevölkerung.

„Richard ist Leipziger…“, mit diesem Leitspruch soll der Komponist in das Bewusstsein seiner Geburtsstadt zurückgeholt werden und die Stadt Leipzig als würdige Wagner-Stadt neben Bayreuth etablieren. Das neue Wagner-Denkmal soll die Grünanlage um den Geordelerring einladender gestalten und junge Menschen dazu ermutigen, sich mit Leben und Werk Richard Wagners zu beschäftigen.

Der junge Richard Wagner in Leipzig
Als Richard Wagner im Juli 1834 seinen Wohnort in Leipzig aufgab, war er mit nur 21 Jahren bereits ein ausgebildeter Dirigent und Komponist. Er hatte zu diesem Zeitpunkt eigens geschriebene Kompositionen in Leipzig aufgeführt und sich mit vielen neuen und klassischen Werken der Musik und Literatur beschäftigt.

Mit der Messestadt fand Richard Wagner eine geistig und künstlerisch aufgeschlossene Atmosphäre, die sich für ihn als außerordentlich prägend erwies. Mit seiner Ausbildung in der alten Nikolaischule fand er seinen Lehrer Christian Theodor Weinlig, der seine genialische Begabung erkannte und in die richtige Bahn lenkte. Ebenfalls erfuhr der junge Wagner in Leipzig seine politische Bildung und trat der Studentenbewegung “Corps Saxonia Leipzig” bei, welche er wegen mangelndem politischen Aktivismus kurze Zeit später wieder verließ.

Der Klinger-Sockel
1903 bittet das Leipziger Denkmal-Komitee unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Bruno Tröndlin, nach zehnjährigen erfolglosen Bemühungen, den damals namhaftesten Leipziger Bildhauer und Grafiker Max Klinger um einen Denkmalentwurf und beauftragt ihn anschließend mit der Realisierung bis zum 100. Geburtstag Richard Wagners am 22. Mai 1913. Doch Max Klinger sollte das Werk nie fertig stellen. Bis 1910 stehen andere Aufträge und eigene Vorbehalte der Realisierung des Denkmals entgegen. 1911 konzipiert Klinger ein überarbeitetes Modell mit Sockel und Treppe für den Matthäikirchhof in Leipzig. Die Treppenanlage wird errichtet. Der Sockel hingegen lagert bedingt durch den Ersten Weltkrieg in einem Südtiroler Marmorsteinbruch und kommt erst 1924, vier Jahre nach Klingers Tod, nach Leipzig.

Der Marmorblock findet seinen Platz in der Nähe von Klingers ehemaligem Atelier und verbleibt dort im sogenannten Klinger-Hain bis 2010. Nun befindet er sich seit Mai 2010 am vorgesehenen Platz, umspielt von der dort wieder eingerichteten Treppe (bei architektonisch heute gänzlich anderem Umfeld). 2010 wird der Erste Kunst-am-Bau-Wettbewerb in die Welt gerufen, um den Sockel mit einer zeitgenössischen Position zu bespielen, aus dem Stephan Balkenhol mit seinem Entwurf erfolgreich hervorgegangen ist. Unter größerem Aufsehen wird dann 2013 das Kunst am Bau Projekt präsentiert und eingeweiht.
Fast 10 Jahre später wird nun erneut das Richard-Wagner-Denkmal ausgeschrieben um die Figur auf dem Sockel zu ersetzen.

Wettbewerb
Das Verfahren erfolgt in zwei Phasen. Zugelassen zum Wettbewerb sind alle professionellen Künstler*innen und Künstler*innengruppen. In der Preisgerichtssitzung zur 1. Phase werden an Hand der eingereichten Konzeptvorschläge 5 Teilnehmende für die Teilnahme zur 2. Wettbewerbsphase ausgewählt. Die Teilnehmenden der 2. Phase werden unmittelbar nach der Juryentscheidung benachrichtigt. Alle übrigen Teilnehmenden werden von ihrem Ausscheiden nach Abschluss der Endauswahl in Kenntnis gesetzt.
Das Preisgericht ist mit fünf Preisrichter*innen besetzt, die Namen werden nach der 1. Phase bekannt gegeben.
Am Kunst am Bau Wettbewerb interessierte Künstler*innen können bis zum 20.04.2022 auf der Homepage (http://neues-wagner-denkmal.de/) die Unterlagen zum Wettbewerb downloaden, oder diese über Email (info@neues-wagner-denkmal.de) anfordern.
Anlässlich zur Ehrung des Siegerentwurfes wird es eine Ausstellung geben, die die Entwürfe der 2.Phase der Bevölkerung Leipzigs vorführt.

Aufwandsentschädigung und Ausführungskosten
Für die Ausführung (Künstler*innenhonorar, Material- und Herstellungskosten) ist ein Kostenrahmen bis zu 200.000 Euro inklusive aller Nebenkosten und Mehrwertsteuer vorgesehen.
Jede*r Wettbewerbsteilnehmer*in erhält gegen Rechnungsstellung eine Aufwandsentschädigung von 1.000 Euro.

Zeitplan

  • Auslobung: Donnerstag 01.04.2022
  • Rückfragefrist 1. Phase: Mittwoch 20.04.2022
  • Abgabe 1. Phase: Freitag 29.04.2022, 15 Uhr
  • Ortsbesichtigung/Kolloquium 2.Phase: Donnerstag 05.05.2022, 14 Uhr
  • Abgabe 2. Phase: Mittwoch 25.05.2022,10 Uhr
  • Preisgericht: Donnerstag 26.05.2022, 13 Uhr
  • Präsentation der Entwürfe: Samstag 04.06.2022, 19 Uhr
  • Umsetzung Kunst am Bau: 08.07.2022 bis zum 19.08.2022

Alle Infos: neues-wagner-denkmal.de

Bewerbung

Bewirb dich mit den passenden Unterlagen direkt beim Auslober:

Neues Wagner-Denkmal | Martin Luther Ring 4 | 04109 Leipzig | +49 1763523894 | info@neues-wagner-denkmal.de

 


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